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Bei einem Schusswaffenangriff in einem Bildungszentrum in Schweden sind nach Polizeiangaben "rund zehn" Menschen getötet worden. Unter den Toten des blutigsten Angriffs auf eine Bildungseinrichtung in der Geschichte Schwedens sei auch der mutmaßliche Täter, sagte der Polizeichef von Örebro, Roberto Eid Forest, am Dienstag. Er sei der Polizei bislang nicht bekannt gewesen. Das Motiv war den Angaben zufolge zunächst unklar. Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson äußerte sich bestürzt über den tödlichen Angriff.
"Rund zehn Menschen wurden heute getötet", sagte der Polizeichef. Die Beamten könnten keine genauere Angaben zur Opferzahl machen. Er sprach von einem "schrecklichen Ereignis" und einem "Albtraum". Zunächst hatte die Polizei erklärt, dass der Angreifer vier Menschen verletzt habe und selbst auch selbst verwundet worden sei.
Mehrere Medien berichteten, der Verdächtige habe seine Waffe gegen sich gerichtet. Die Polizei bestätigte dies nicht. Polizeichef Forest sagte mit Blick auf die Zunahme von Bandengewalt in Schweden in den vergangenen Jahren, der mutmaßliche Täter habe keine Verbindung zu einer Bande. Die Beamten erwarteten keine weiteren Angriffe.
Der schwedische Fernsehsender TV4 berichtete, die Polizei habe die Wohnung des mutmaßlichen Täters in Örebro durchsucht. Der Sender meldete, der Verdächtige sei etwa 35 Jahre alt und habe einen Waffenschein und sei nicht vorbestraft. Nähere Angaben machte TV4 nicht. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelte.
Ein erster Notruf war gegen 12.30 Uhr bei der Polizei eingegangen. Bilder vom Tatort zeigten eine massive Polizeipräsenz sowie mehrere Krankenfahrzeuge. Vier Stunden später war der Polizeieinsatz immer noch im Gange.
Die Polizei erklärte, Ermittlungen versuchten Mordes, Brandstiftung und Verstoßes gegen das Waffengesetz aufgenommen zu haben. Sie forderte die Bewohner der rund 200 Kilometer westlich von Stockholm gelegenen Stadt auf, sich vom Tatort fernzuhalten.
Zwei Lehrer sagten der Zeitung "Dagens Nyheter", sie hätten Schüsse in einem Flur gehört. "Wir sind nicht rausgegangen, sondern haben uns in unseren Büros versteckt." Zuerst seien viele Schüsse zu hören gewesen, "dann war es für eine halbe Stunde ruhig". Dann seien erneut Schüsse gefallen.
Schwedens Regierungschef ristersson äußerte sich im Onlinedienst X bestürzt über die Tat. Er schrieb von einem "sehr schmerzhaften Tag für ganz Schweden".
M.Yamazaki--JT