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Die französische Armee hat ihren letzten Stützpunkt im zentralafrikanischen Tschad verlassen. "Das Lager Kossei wurde heute an die tschadische Armee zurückgegeben", teilte der Sprecher des französischen Generalstabs, Guillaume Vernet, am Donnerstag mit. Der Generalstab der tschadischen Armee erklärte seinerseits: "Die Rückgabe der Basis Sergent Adij Kossei in N'Djamena beendet endgültig die französische Präsenz im Tschad." Am Freitag soll die Übergabe in einer offiziellen Zeremonie abgeschlossen werden.
Das Personal und die Kampfausrüstung wurden nach Frankreich verlegt, vor Ort bleiben nur noch Container, die von privaten Dienstleistern auf dem Land- und Seeweg zurückgebracht werden sollen, wie Vernet erläuterte.
Der Tschad hatte Ende November überraschend das Verteidigungsabkommen mit Frankreich aufgekündigt. Am 26. Dezember übergab Paris einen ersten Armeestützpunkt an den Tschad. Das Land war das letzte in der Sahelzone, in dem noch französische Truppen stationiert waren. Ende November 2022 waren noch 5000 französische Soldaten im Zusammenhang mit einem internationalen Militäreinsatz gegen islamistische Gruppen in der Region stationiert gewesen.
In Mali, Burkina Faso und Niger hatten sich in den vergangenen Jahren Militärs an die Macht geputscht. Die Länder hatten sich in der Folge Russland angenähert und sich von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich abgewendet. Zuletzt hatten auch der Senegal, Gabun und die Elfenbeinküste den Abzug der dort stationierten französischen Soldaten angekündigt. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte dazu gesagt: "Frankreich zieht sich nicht zurück, wir organisieren uns bloß um."
T.Shimizu--JT