Euro STOXX 50
67.0400
Nach den gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erhobenen Rassismus-Vorwürfen hat sich der betroffene CDU-Politiker Joe Chialo zu Wort gemeldet. Auf der fraglichen Feier seien im Laufe einer Diskussion zum Thema Migration und zu den Abstimmungen im Bundestag "hinsichtlich meiner Rolle in der CDU die Begriffe 'Hofnarr' und 'Feigenblatt'" gefallen, erklärte Chialo am Donnerstag. "Diese Worte haben mich tief getroffen."
Scholz habe ihn am Mittwochabend angerufen und in dem Gespräch bedauert, "dass seine Aussagen als rassistisch verstanden wurden" und Scholz habe erklärt, dass er das nicht beabsichtigt habe. "Ich habe seine Sichtweise zur Kenntnis genommen. Im Übrigen halte ich Olaf Scholz nicht für einen Rassisten", fuhr Chialo fort. "Daran, dass seine Worte herabwürdigend und verletzend waren, ändert dies jedoch nichts."
Hintergrund der Vorfälle ist ein Bericht von Focus Online, wonach Scholz Chialo auf einer Geburtstagsfeier vor einigen Tagen und damit nur wenige Wochen vor der Bundestagswahl rassistisch beleidigt haben soll. Der Kanzler wies den Vorwurf des Rassismus entschieden zurück und wehrt sich inzwischen auch juristisch dagegen.
Der CDU-Politiker betonte in seiner Erklärung, er habe sich "nach sorgfältiger Abwägung und aufgrund des öffentlichen Interesses" entschlossen, sich in dieser Angelegenheit zu äußern. Sie sei nun damit für ihn aber "abgeschlossen".
"Wir alle stehen derzeit unter großem Druck", schloss Chialo sein Statement. "Umso wichtiger ist es, dass wir in dieser aufgeheizten Situation mit Bedacht und Anstand miteinander umgehen." Er hoffe, "dass wir zu einem fairen und sachlichen Austausch zurückfinden".
H.Hayashi--JT