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Rund 110 Kilogramm junger Aale werden die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr vor Rügen in der Ostsee aussetzen. Die Menge entspreche schätzungsweise 365.000 Tieren, teilte das Landesumweltministerium am Montag in Schwerin mit. Die sogenannten Glasaale werden demnach am Dienstag im Großen Jasmunder sowie im Wieker Bodden ausgesetzt. Die Aktion ist Teil eines langfristig angelegten Programms zur Förderung der massiv geschrumpften Aalbestände.
Mecklenburg-Vorpommern setzt nach Angaben des Ministeriums seit zehn Jahren junge Aale in Küstengewässern entlang Ostsee aus, die Gesamtzahl summiert sich inzwischen auf fast zweieinhalb Millionen Exemplare. Ziel des Programms ist demnach auch, "mittelfristig" die Freizeitfischerei von Aal in den mecklenburg-vorpommerschen Küstengewässern wieder erlauben zu können.
Europäische Aale sind Wanderfische, die im Zuge ihrer Lebens sowohl in Süß- als auch Salzwasser leben. Sie pflanzen sich im Westatlantik vor der Küste der USA fort, wo auch ihre Larven aus Eiern schlüpfen. Als durchsichtige Glasaale wandern diese mit dem Golfstrom bis in europäischen Küstenmeere. Erwachsene Aale leben in Flüssen oder im relativ salzarmen Brackwasser der Ostsee, bevor sie wieder zur Fortpflanzung in den Westatlantik wandern.
Aale sind traditionelle Speisefische. Ihr Bestand ist laut Umweltschützern unter anderem durch Lebensraumzerstörung und Überfischung akut gefährdet. Die von den Behörden in Mecklenburg-Vorpommern ausgesetzten Jungaale werden vor Frankreich gefangen und importiert. Die diesjährige Aktion kostet rund 34.000 Euro, das Land finanziert sie durch den Verkauf von Angelerlaubnissen.
H.Hayashi--JT