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Naomi Campbell will gegen die Entscheidung einer britischen Aufsichtsbehörde vorgehen, dass sie wegen mutmaßlicher Veruntreuung von Spendengeldern fünf Jahre lang keine Wohltätigkeitsorganisation in Großbritannien leiten darf. Das britische Ex-Supermodel bezeichnete das im vergangenen Jahr von der Charity Commission gegen sie verhängte Verbot im Zusammenhang mit ihrer Stiftung Fashion for Relief als "zutiefst fehlerhaft" und kündigte am Mittwoch in dem Fall Berufung an.
Die Prüfer hatten 2024 "mehrere Fälle von Fehlverhalten" bei der Stiftung festgestellt. Demnach hatte Campbell offenbar mit dem Geld ihrer Stiftung unter anderem einen dreitägigen Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel im südfranzösischen Cannes bezahlt.
Laut Campbell lagen der Entscheidung von damals aber "gefälschte Identitäten" zugrunde. Bereits vor einem Jahr hatte die 54-Jährige jede Verantwortung für den Missbrauch der Spendengelder zurückgewiesen.
Ein Gericht habe nun nach Prüfung der von ihr vorgelegten Beweise ihrem Antrag auf Berufung stattgegeben, teilte Campbell in einer am späten Mittwochabend veröffentlichten Erklärung mit. "Seit dem Bericht der Kommission habe ich dafür gekämpft, dass die Fakten ans Licht kommen. Was bisher ans Licht gekommen ist, ist schockierend", erklärte das Ex-Model.
Sie wolle nun aufklären, wie einfach es sei, im Internet Identitäten zu fälschen, "und verhindern, dass andere dasselbe durchmachen wie ich", erklärte Campbell. Sie beteuerte zudem, sie habe Wohltätigkeitsarbeit "niemals zum persönlichen Vorteil geleistet" und werde dies auch "niemals" tun.
Nach Angaben der Prüfer wurden zwischen April 2016 und Juli 2022 nur 8,5 Prozent der Gesamtausgaben der Stiftung für wohltätige Zwecke verwendet. Die 2005 von Campbell gegründete Stiftung war bereits Anfang 2024 aufgelöst und aus dem Register der britischen Wohltätigkeitsorganisationen gestrichen worden.
Einem Bericht der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge soll der Fall am Freitag vor Gericht verhandelt werden. Demnach argumentieren Campbells Anwälte, dass die der Kommission vorgelegten Dokumente einen falschen Eindruck von der Beteiligung ihrer Mandantin an der Leitung von Fashion for Relief vermittelten.
Wie PA unter Berufung auf die Anwälte weiter berichtete, liegen Beweise für ein gefälschtes E-Mail-Konto vor, das offenbar benutzt wurde, um sich in der Kommunikation mit den Anwälten als das ehemalige Supermodel auszugeben.
S.Fujimoto--JT